2. Inklusives Bezirkssportfest
Bericht von Sigrid Jahn
Becherbosseln, Cornhole, Disc-Golf: Pfiffige, zum Teil auch wenig bekannte Mitmachspiele, die Geschicklichkeit und Motorik fördern, hatten die Aktiven des Vereins zur Bewegungsförderung (VzB) am Samstag für das zweite inklusive Bezirkssportfest vorbereitet, das die Gastgeber in Zusammenarbeitet mit dem Hessischen Behinderten- und Rehabilitationssport-Verband (HBRS) und dem Sportkreis Bergstraße ausgerichtet hatten. Da der Regen am Vormittag die Benutzung des Außengeländes verhindert hatte, bauten VzB-Vorstand und die Übungsleiter kurzerhand alle Stationen in der Nibelungensporthalle auf, und für das abschließende Mannschaftsturnier wurde dann rasch umgeräumt. Wobei die Beschränkung auf die eine Spielstätte durchaus Positives bewirkte: Die Teilnehmer kamen sich schnell näher, lernten sich untereinander kennen und der Jubel, wenn Frisbee-Scheiben im Tornetz versenkt wurden oder beim Kranspiel die Holzklötzchen im Ziel landeten, schallte drinnen besonders laut.

"Sport hat einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft, und vom Sport sollte niemand ausgeschlossen werden", hatte zuvor HBRS-Bezirksvorsitzende Gisela Mayer bei ihrer Begrüßung betont. Dafür sorgen zum einen die zahlreichen Behindertensportvereine, zum anderen wäre gemeinsames Tun bei Sport und Spiel für Menschen mit und ohne Handicap auch eine wunderbare Möglichkeit, die vielbeschworene Inklusion zu befördern, die VzB-Vorsitzendem Gerhard Knapp, wie er sagte, seit zehn Jahren am Herzen liegt: "Ich habe in der Zeit gemerkt, dass sich zwischen Theorie und praktischer Umsetzung doch erhebliche Probleme auftun, aber wir werden weiter nach Lösungen suchen."



Ein Signal auch an die Politik, die am Samstag stark vertreten war mit Bundestagsabgeordnetem Dr. Michael Meister, der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz und der Landtagsabgeordneten Birgit Heitland (alle CDU) sowie Landtagsmitglied Norbert Schmitt, Kreisbeigeordnetem Karsten Krug und Marius Schmitt, dem Vorsitzenden der SPD Bergstraße und Direktkandidaten für die Landtagswahl (alle SPD). Alle probierten auch den Parcours aus, wobei das sozialdemokratische Team, verstärkt durch Ex-Basketball-Profi Henning Harnisch, den SPD-Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel kürzlich als zukünftigen Beauftragten für Sport und Teilhabe für sein Schattenkabinett nominiert hatte, auch bei der Kugelbahn punktete. Hier ging es um Teamwork: Kunststoffrinnen müssen schnellstmöglich aneinandergefügt werden, damit der Ball ohne abzustürzen ins Ziel rollen kann.

Auch wenn die Resonanz aus dem HBRS-Bezirk etwas enttäuschte: Die Gäste von der Bewegungs- und Rehasportgemeinschaft (BRSG) Bürstadt, der Jugend der Behindertensportgemeinschaft (BSG) Bensheim, der Reha-Sportgemeinschaft Lorsch sowie der Sportvereinigung für Gesundheitsgeschädigte (SfG) Viernheim hatten ebensoviel Freude und Spaß wie die zahlenmäßig stärksten Mannschaften, die Behindertenhilfe Bergstraße und das Team der Gastgeber. Ein rundum gelungenes Beispiel für die integrative Kraft des Sports lieferte indes der Fußballnachwuchs des Jugendfördervereins (JFV) Unter-Flockenbach-Trösel: Seit dem 24. September 2016 das Inklusionsteam des Vereins, nennen sie sich stolz die "Incredibles" - die Unglaublichen, und dieses Selbstbewusstsein merkt man ihnen auch an: Tim (13), Jan (15) und Christopher (11) absolvierten mit Betreuer Marco Ginader alle Stationen und mischten auch beim Mannschaftsturnier erfolgreich mit.

Ins Zeug gelegt hatten sich jedoch alle etwa 70 Teilnehmer, und bei der Siegerehrung gab es sowohl für den HBRS-Bezirk als auch für die engagierten Helfer und Kampfrichter des Ausrichters großen Applaus.

Vom Sportkreis Bergstraße war Bettina Müller für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Unter den Augen vom Sportkreisvorsitzenden Günter Bausewein, dem stellvertretenden Vorsitzenden Walter Spiwak und dem Ehrenvorsitzenden Horst Knop war auch der FSJ`ler Patrick Gumb für die Sportkreisjugend mit einigen Spielgeräten vor Ort.

Impressionen: Bilder: Bettina Müller

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Informieren konnten sich die Besucher auch bei der Behindertenhilfe Bergstraße,
die mit dem Familien unterstützenden Dienst einen Infostand vor Ort hatte,
ebenso die Beratungsstelle der Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB).